Demokratie lehren und lernen

Erziehung zur Demokratie

„Partizipation“ ist neben „Öffentlichkeit“ der wichtigste Grundpfeiler jedes demokratischen Gemeinwesens. Unter Partizipation ist zu verstehen, dass die Bürger das Gemeinwesen aktiv mitgestalten, dass sie in allen sie betreffenden Belangen mitwirken, mitentscheiden und Verantwortungübernehmen. Das gilt nicht nur für die Erwachsenen, sondern auch und in besonderem Maße für Kinder und Jugendliche als gleichberechtigte Mitglieder des Gemeinwesens. Denn eine aktive Mitwirkung in ihren Lebensbereichen – sei es in Familie, Schule, Freizeit, Verein oder Gemeinwesen insgesamt – festigt ihr Selbstvertrauen und trägt so zu ihrer Persönlichkeitsentwicklung sowie zur Bildung ihres politischen Bewusstseins bei.

Sie stärkt ihre Identifikation mit dem Gemeinwesen und dessen Institutionen, erweitert ihre Handlungsmuster und dient auf diese Weise ihrer sozialen und gesellschaftlichen Integration. In diesem Sinne ist Partizipation auch
ein Mittel der Erziehung zur Demokratie. Viele Erwachsene – in der Politik und in der Erziehung – verstehen unter Partizipation nur, dass man Kinder und Jugendliche zu Wort kommen lässt und ihnen Gehör schenkt. So wird oft die Anwesenheit von Kindern oder Jugendlichen bei politischen Veranstaltungen, Anhörungen und Podiumsdiskussion schon als Partizipation ausgegeben. Tatsächlich aber dienen sie dabei häufi g nur als Staffage, als Dekoration und somit als Alibi. Erst wenn Kinder und Jugendliche an Entscheidungen mitwirken, die sie betreffen, wenn sie in wichtigen Belangen mitbestimmen und auf diese Weise aktiv ihre Lebensbereiche mitgestalten, kann von Partizipation im eigentlichen Sinne gesprochen werden.

Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Kinder- und Jugendpartizipation in Deutschland. Daten, Fakten, Perspektiven. Gütersloh 2005, S. 7.

Konvention über die Rechte des Kindes der Vereinten Nationen: Art. 12

„Die Vertragsstaaten sichern dem Kind, das fähig ist, sich eine eigene Meinung zu bilden, das Recht zu, diese Meinung in allen das Kind berührenden Angelegenheiten frei zu äußern, und berücksichtigen die Meinung des Kindes angemessen und entsprechend seinem Alter und seiner Reife.“

Mitbestimmung

Die Mitbestimmungsmöglichkeiten in der Schule sind aus Sicht der Schülerinnen und Schüler eher gering. Vor allem bei der Schulhofgestaltung, der Auswahl der Lektüre im Deutschunterricht, der Themenbestimmung für Projektwochen und dem Ziel der Klassenfahrt können die Kinder nach eigener Ansicht wenig mitentscheiden. Entsprechend wünschen sie sich auch mehr Einfluss auf Klassenfahrten, Unterrichtsthemen und Hausaufgaben.

LBS-Initiative Junge Familie: LBS-Kinderbarometer 2004. Stimmungen, Meinungen, Trends von Kindern und Jugendlichen in NRW. Münster 2005, S. 6.

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