Mobbing an Schulen ist ein weit verbreitetes Phänomen und auch bereits in der Grundschule in vielfältigen Formen anzutreffen. Dabei geht es nicht nur um Mobbing unter Schülerinnen und Schülern, sondern auch um solches von Lehrerinnen und Lehrern gegen Schüler und von Schülern gegen Lehrer. Aber selbst Mobbing unter Lehrkräften kommt vor. Alle sind einbezogen und betroffen: als Täter, als Opfer oder Zuschauer.
Mobbing berührt auf der schulischen Ebene verschiedene Bereiche: den der Sicherheit der Kinder und Lehrkräfte, der Verantwortung für deren physische und psychische Gesundheit, aber auch Fragen der Qualitäts- und Effizienzsicherung bis hin zur Schulkultur. Deshalb steht die Reduzierung schulischer Ursachen, wie Stressfaktoren, unklare Kompetenzverteilung, zu hohe oder zu niedere Arbeitsbelastung oder Schaffung klarer Regelung bei Konflikten im Vordergrund.
Prävention bedeutet also Beseitigung von möglichen Ursachen, Sensibilisierung für das Problem sowie Bereitstellung effektiver Interventions- und Sanktionsmaßnahmen. Dies ist nur zu erreichen durch gemeinsames Handeln. Fortbildungsmaßnahmen für Lehrkräfte, die Etablierung eines Konfliktmanagementsystems und eine Weiterentwicklung der Schulkultur sind wichtige Elemente in diesem Prozess.
Desweiteren ist es wichtig, dass klare Verhaltensregeln (in einer Schulordnung oder in anderer geeigneter Form) festlegen, welches Verhalten erwartet und welches unerwünscht und nicht tolerierbar ist. Hier muss ausdrücklich festgehalten werden, dass Diskriminierung und Mobbing nicht erlaubt sind und nicht geduldet werden, sowie welche Unterstützung Opfer finden und mit welchen Konsequenzen Täter zu rechnen haben. Verhaltensgrundsätze müssen eingeführt und begleitet werden durch einen Verbund von Unterstützungs- und Fördermaßnahmen. Dabei darf nicht vergessen werden, dass es auch darum geht, den Schülerinnen und Schülern zu vermitteln, sich einzumischen, Mobbingfälle aufzudecken, Opfern beizustehen und Tätern die Unterstützung zu entziehen.
Mythen über Mobbing in der Schule
1. Mythos:
An unserer Schule gibt es kein Mobbing.
Untersuchungen zeigen, dass ein beträchtlicher Anteil der Schüler(innen) Mobbing direkt erleben oder Mobbing-Vorfälle beobachten, dies gilt auch bereits für die Grundschule.
2. Mythos:
Vielleicht kommt Mobbing vor, aber es ist harmlos.
Mobbing ist nicht harmlos. Ständig werden Schulutensilien zerstört, Brillen weggenommen und versteckt, Bedrohungen ausgesprochen und sogar Zimmer zu Hause verwüstet. Mobbing-Opfer erleben körperliche und/oder seelische Verletzungen und soziale Isolation. Kinder in Mobbing-Situationen brauchen Unterstützung von außen, denn Mobbing-Opfer können sich meist nicht mehr selbst wehren.
3. Mythos:
Als Lehrer(in) kann ich gegen Mobbing nichts unternehmen.
Jede Lehrerin, jeder Lehrer hat Möglichkeiten zu handeln. Schulen brauchen präventive Anti-Mobbing-Strategien und wirkungsvolle Lösungen im Umgang mit konkreten Mobbing-Vorfällen. Das gemeinsame Handeln in der ganzen Schule ist von größerer Wirkung als die Einzelaktion in den verschiedenen Klassen.
Vgl. http://arbeitsblaetter.stangltaller.at/Kommunikation/Mobbingschule.shtml