Wie sich der Umgang mit Fernseher/Video/DVD, Computer und Internet im Familienalltag ganz konkret gestaltet zeigen die Zustimmungswerte zu vorgegebenen Nutzungssituationen (mindestens einmal pro Woche). Demnach wird in sieben von zehn Familien gemeinsam über das Fernsehprogramm am Abend entschieden. Dabei haben die Wünsche der Kinder anscheinend ein großes Gewicht, auch sehen 42 Prozent der Befragten manche Sendungen nur auf expliziten Wunsch ihrer Kinder an.
Streit darüber, was im Fernsehen gesehen wird und was nicht, gibt es bei einem Viertel der Familien regelmäßig – und zwar quer durch alle Altersgruppen. Der tägliche Fernsehumgang beträgt bei den Sechs- bis 13-jährigen 95 Minuten. Es wird eine gute dreiviertel Stunde Radio gehört und mit dem Computer verbringen die Kinder 37 Minuten. In Büchern oder Zeitschriften lesen die Kinder eine knappe halbe Stunde am Tag, mit dem Internet beschäftigen sie sich 14 Minuten. Jungen und Mädchen unterscheiden sich eigentlich nur hinsichtlich der Computernutzung deutlich, die bei Jungen (43 Minuten) um 13 Minuten höher liegt als bei Mädchen. Bei allen Medien steigt die Zuwendung mit dem Alter der Kinder an. Kinder, deren Elternteil eine hohe formale Bildung hat (Abitur/Studium) sehen mit 75 Minuten deutlich weniger fern als Kinder, deren Haupterzieher eine geringe formale Bildung aufweist (100 Minuten).
Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest: KIM-Studie 2005. Kinder + Medien, Computer + Internet. Basisuntersuchumg zum Medienumgang 6- bis 13-jähriger. Stuttgart 2006, S. 58.